Experimente
Ein klassische Untersuchung aus der Sozialpsychologie
Hintergrund der Studie:
1994 untersuchten Wissenschaftler die Fähigkeit von Menschen, ihre vorurteilsbehafteten Gedanken zu unterdrücken (Macrae, Bodenhausen, Milne & Jetten, 1994). Schließlich spricht viel dafür, dass Menschen ihre Vorurteile recht früh erwerben und vielleicht nicht imstande sind, sie später im Leben wieder loszulassen (Wilson, Lindzey & Schooler, 2000). Wenn Menschen ihre vorurteilsbehafteten Gedanken nicht vergessen können, dann wäre es gut, wenn sie sie zumindest unterdrücken und verhindern könnten.
Das ist gar nicht so einfach, wie die Studie von Macrea et al. (1994) zeigt.
Nachdem die Versuchteilnehmer*innen den ersten Aufsatz abgeschlossen hatten, legte man ihnen ein Foto eines weiteren Skinheads vor und bat sie, noch einen Aufsatz zu schreiben. Diesmal gab man ihnen jedoch keinerlei Anleitung die Stereotype zu unterdrücken.
Der festgestellte Effekt:
Die Auswertung ihrer zweiten Aufsätze lieferte jedoch einen bemerkenswerten Befund: Es gab einen Bumerang-Effekt. Der zweite Aufsatz der "Unterdrücker" war in stärkerem Maße von Stereotypen geprägt als der der Kontrollgruppe. Wenn diese Menschen also nicht mehr versuchten, ihre Stereotype zu unterdrücken, zeigten sie in stärkerem Maße stereotypes Denken, als wenn sie anfangs überhaupt nicht versucht hatten, ihre Gedanken zu unterdrücken.