Lerntechnik
Er ist´s
Von Eduard Mörike (1828)
Überlege dir kurz, um was es in dem Gedicht gehen könnte. Was könnte darin vorkommen?
Lese dir nun das Gedicht einmal komplett durch. Danach legst du den Text weg und schreibst ihn aus deinem Gedächtnis auf. Soweit du kommst. Falls dir etwas nicht einfällt - kein Problem, das lernst du noch - lass einfach eine Lücke auf dem Papier.
Lege den Text zur Seite und schreibe ihn aus deinem Gedächtnis.
Vergleiche den Text mit dem was du geschrieben hast.
Wenn etwas falsch war, korrigiere es.
Lese den Text weiter.
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Lege den Text zur Seite und schreibe ihn aus deinem Gedächtnis.
Vergleiche den Text mit dem was du geschrieben hast.
Wenn etwas falsch war, korrigiere es.
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen bald kommen.
Active Recall
Active Recall basiert auf dem Abruf von Informationen aus dem Gedächtnis. Der Abruf von Informationen stärkt die Assoziationen zwischen den Nervenzellen in deinem Gehirn.
Nur wenn etwas wirklich verstanden wurde, kann es aus dem Gedächtnis widergegeben werden.
Teste dich auch auf Fragen, wenn du die Antworten noch nicht kennst. Sich selbst zu testen, oder einen Übungstest zu machen steigert das Lernen um 30 - 40 %.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Eine Studie von Kornell, Hays & Bjork (2009) zeigt, dass Abrufversuche das zukünftige Lernen verbessern. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass das Absolvieren von herausfordernden Tests ein Schlüssel zu effektivem Lernen sein kann.
Die Forscher Karpicke & Blunt (2011) haben in einer Studie die Lernmethoden 1.) Lernen wie sonst auch, 2.) wiederholtes Lernen, 3.) Mind Map und 4.) Active Recall miteinander verglichen. Die Studie zeigt, dass die Probanden mit Active Recall im Test am besten abschneiden.
Space Repetition
Spaced repetition („verteilte Wiederholung“) sieht zunehmende Zeitabstände zwischen der Wiederholung gelernter Inhalte vor. Sie nutzt damit den „Spacing-Effekt“ aus, wonach Inhalte, die über einen längeren Zeitraum gelernt werden, besser im Gedächtnis hängen bleiben.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Die spaced-repetition-Methode wurde zuerst 1932 in der Monografie Psychology of Study von C. A. Mace beschrieben: "Wiederholungen sollten in graduell zunehmenden Intervallen erfolgen, etwa in der Größenordnung von einem Tag, zwei Tagen, vier Tagen, acht Tagen und so weiter."
Im Jahr 1939 zeigte H. F. Spitzer die Wirksamkeit der spaced-repetition-Methode an über 3,600 Sechstklässlern in Iowa auf, die naturwissenschaftliche Fakten lernten.
Erst in den 1960er Jahren untersuchten Kognitionspsychologen wie Melton und Landauer / Bjork die Anpassung des Wiederholungsintervalls als Methode zum Verbessern des Abrufs gelernter Inhalte.
Wissenschaftlicher Studie
Einer Studie mit mehr als 3000 Versuchspersonen von Neff und Vink (2009) beschreibt, dass Selbstmitgefühl ein Weg zeigen könnte, um gegen Depression zu schützen. Aktuelle Studien belegen, dass Selbtsmitgefühl Lebenszufriedenheit, Optimismus und emotionales Wohlbefinden fördern kann (Neff 2003, 2007; Shapira & Mongrain 2010; Gilbert 2010).